In Bayern hat es in diesem Jahr deutlich mehr Chikungunya-Erkrankungen gegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bislang 24 Fälle gemeldet, im Vorjahreszeitraum waren es nur fünf. In den oberbayerischen Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Rosenheim, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach sind jedoch bislang keine Infektionen bekannt geworden.
Das tropische Virus wurde ausschließlich bei Reiserückkehrern nachgewiesen, eine Übertragung innerhalb Deutschlands fand bisher nicht statt. Dennoch gilt eine Ausbreitung grundsätzlich als möglich, da sich die Asiatische Tigermücke zunehmend auch in Bayern ausbreitet. Sie überträgt neben Chikungunya auch andere Viren wie Dengue oder Zika. Besonders gefährdet für schwere Verläufe sind Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.
Gesundheitsministerin Judith Gerlach verwies auf das landesweite Stechmücken-Monitoring, das auch in den genannten Landkreisen durchgeführt wird. Ziel sei es, die Ausbreitung gebietsfremder Mückenarten zu überwachen und bei Bedarf gezielt Maßnahmen einzuleiten. Bürger wurden aufgerufen, stehende Wasseransammlungen im Freien zu vermeiden und auffällige Mückenfunde an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zu melden.
Reisende aus Oberbayern, die in Risikogebiete aufbrechen, sollten zudem eine Schutzimpfung in Erwägung ziehen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung für Personen ab 12 Jahren. Auch nach einer Rückkehr sei ein konsequenter Mückenschutz sinnvoll, um eine mögliche Weitergabe von Krankheitserregern in der Heimat zu verhindern.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention