Auf einen Blick:
• Was: Diskussion über hauptamtlichen Bürgermeister
• Wo: Bayrischzell
In Bayrischzell hat der Gemeinderat am Montagabend über die Einführung eines hauptamtlichen Bürgermeisters diskutiert. Die Entscheidung soll in der nächsten Sitzung fallen – noch vor der Kommunalwahl im März kommenden Jahres. Bürgermeister Georg Kittenrainer (CSU) kündigte an, dass er sich unabhängig vom Ausgang der Abstimmung erneut bewerben werde.
Aktuell ist Kittenrainer der einzige ehrenamtliche Bürgermeister im Landkreis. Die Gemeinde zählt weniger als 2500 Einwohner, doch die Arbeitsbelastung sei laut ihm keineswegs ein Nebenjob. Über mehrere Monate habe er seine Arbeitszeit dokumentiert und kam dabei auf durchschnittlich 40 Stunden pro Woche. Er betonte, dass es bei der Entscheidung nicht um seine Person gehe, sondern um die künftige Ausrichtung der Gemeinde.
Kämmerin Sandra Sieber stellte die finanziellen Unterschiede dar. Während ein ehrenamtlicher Bürgermeister die Gemeinde jährlich rund 63.000 Euro koste, belaufen sich die Ausgaben bei einem hauptamtlichen Bürgermeister auf etwa 85.000 Euro. Unter Berücksichtigung zusätzlicher Faktoren wie Altersabsicherung ergäben sich Mehrkosten von rund 31.000 Euro im Jahr. Laut einer Einschätzung der Rechtsaufsicht sei ein hauptamtlicher Bürgermeister trotz der geringen Einwohnerzahl gerechtfertigt, da Bayrischzell über umfangreiche Infrastruktur wie Klärwerk, Wasserversorgung und Tourismus verfüge.
Geschäftsführer Josef Acher erinnerte daran, dass Bayrischzell in der Vergangenheit sowohl ehrenamtliche als auch hauptamtliche Bürgermeister hatte. Sollte Kittenrainer wiedergewählt werden, müsste ihm der Gemeinderat seine Nebentätigkeit als Landwirt genehmigen. Mit der endgültigen Entscheidung wird in der kommenden Sitzung gerechnet.
Quelle: Gemeinderatssitzung Bayrischzell