“Ewigkeitschemikalie” auch im Holzkirchner Trinkwasser nachgewiesen

In Holzkirchen sind sogenannte Ewigkeitschemikalien im Trinkwasser festgestellt worden. Das sind langlebige Industriechemikalien, die kaum abgebaut werden und sich in Umwelt und Körpern anreichern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fand die PFAS-Stoffe in mehreren bayerischen Wasserproben.

Bei Stichproben in sechs bayerischen Gemeinden (deutschlandweit in 42 von 46 Proben) wurden in vier Fällen PFAS im Trinkwasser gemessen – darunter Holzkirchen, Olching, Passau und Salzweg. Die Proben nahm der BUND gemeinsam mit der Wasserexpertin Dr. Christine Margraf, Agrarreferent Harald Ulmer und dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Karl Bär. In Neuötting wurden PFAS zusätzlich im Grundwasser nachgewiesen. Dort wird das Trinkwasser aktuell mit Aktivkohlefiltern aufbereitet, um die Belastung zu reduzieren.

Dr. Margraf warnt, dass PFAS längst im Wasserkreislauf angekommen seien und die Aufbereitung von sauberem Trinkwasser immer aufwendiger und teurer werde. Sie fordert, dass die entstehenden Kosten nicht von den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sondern von den Verursachern getragen werden. Eine umfassende PFAS-Beschränkung sei notwendig, um die zunehmende Verschmutzung zu stoppen.

Ab 2026 und 2028 treten bundesweit neue Grenzwerte für PFAS im Trinkwasser in Kraft. Diese stellen viele Wasserwerke vor große technische und finanzielle Herausforderungen, da die Entfernung der langlebigen Chemikalien aufwendig und energieintensiv ist. Wissenschaftliche Studien weisen auf mögliche Gesundheitsgefahren durch PFAS wie Leberschäden, geschwächtes Immunsystem und erhöhte Cholesterinwerte hin.


Quelle: BUND Naturschutz in Bayern e.V.
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