Ein Rotmilan hat vermehrt seine Runden über dem Landkreis Miesbach gedreht. Die prächtigen Greifvögel sind stark gefährdet, dennoch wurden sie zuletzt immer öfter in der Region beobachtet. Ob es sich dabei um eine tatsächliche Bestandszunahme handelt, ist bislang unklar.
Nach der Mahd suchten die Vögel häufig über den Feldern nach Nahrung. Auffällig sind der rostroten Rücken, die weißen Flecken an den Vorderflügeln sowie der tief gegabelte Schwanz. Mit einer Spannweite von bis zu 165 Zentimetern zählen Rotmilane zu den größten heimischen Greifvögeln. Eine Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen ist dabei nicht möglich.
Laut Landesbund für Vogelschutz ist der Bestand der Art seit den 1990er-Jahren in Deutschland um mehr als 30 Prozent zurückgegangen. In Bayern steht der Rotmilan mittlerweile in der zweithöchsten Gefährdungskategorie der Roten Liste. Weltweit leben etwa 21.000 bis 25.500 Paare, davon rund die Hälfte in Deutschland. Aktuelle Erhebungen für Bayern befinden sich noch in der Auswertung.
Die Beobachtungen im Landkreis Miesbach zeigen, dass die Region offenbar attraktive Lebensräume bietet. Ob sich daraus eine tatsächliche Stabilisierung des Bestands ableiten lässt, wird sich erst nach Abschluss der laufenden Datenerhebungen zeigen.
Quelle: Landesbund für Vogelschutz (LBV), LfU Bayern, NABU, Wikipedia