Geretsried hat gemeinsam mit acht weiteren bayerischen Städten die Einführung eines eigenen Kfz-Kennzeichens gefordert. Ein gemeinsames Schreiben richtete sich an Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der sich dem Anliegen grundsätzlich offen zeigte.
Der Brief war von den Bürgermeistern aus Vaterstetten, Zirndorf, Neufahrn, Herzogenaurach, Haar, Karlsfeld, Königsbrunn, Waldkraiburg und Geretsried unterzeichnet. Die Städte zielten darauf, lokale Identität und Sichtbarkeit zu stärken. In dem Schreiben hieß es, kommunale Kennzeichen seien ein wirkungsvolles Mittel, um Orte sichtbar zu machen und das Zugehörigkeitsgefühl zu fördern. Stadtchef Müller unterstützte die Initiative.
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gab der Zulassungsdienst bislang die Kürzel TÖL und WOR aus. Geretsried ist mit rund 27.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis. Im lokalen Diskurs wurde als mögliches Kürzel „GRD“ genannt, ohne Beschluss; der Vorschlag stand auch im Raum, weil GER bereits an Germersheim vergeben war. Der Vorstoß fußte auf einem Konzept des Heilbronner Professors Ralf Bochert, wonach bundesweit mehrere hundert Mittelstädte eigene Kürzel erhalten könnten.
Bevor neue Kennzeichen kamen, mussten die Länder eine Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung beim Bund anstoßen. Bernreiter wollte dazu zunächst die kommunalen Spitzenverbände einbinden und auf kommunaler Ebene war ein Stadtratsbeschluss Voraussetzung für einen Antrag.