Penzberg | Mit einem symbolischen Akt wurde gestern (26. Juni 2025) in Penzberg der Grundstein für ein hochmodernes Laborgebäude gelegt. Der Pharmakonzern Roche investiert rund 40 Millionen Euro in den Bau eines neuen Diagnostikzentrums zur Entwicklung und Produktion von Reagenzien für eine bahnbrechende Sequenziertechnologie. Der Neubau soll bereits im Sommer 2026 fertiggestellt werden.

Innovation aus dem Landkreis Weilheim-Schongau

Im Fokus steht die sogenannte SBX-Technologie (Sequenzierung durch Expansion) – eine neue Generation der DNA-Analyse, die speziell auf die Entschlüsselung komplexer Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen und Alzheimer ausgerichtet ist. Sie gilt als eine der zukunftsträchtigsten Entwicklungen im Bereich der personalisierten Medizin.

„Mit dieser Investition stärken wir nicht nur den Standort Penzberg, sondern auch die internationale Innovationskraft von Roche“, sagte Standortleiter Paul Wiggermann bei der Grundsteinlegung. Besonders stolz zeigte sich auch Landrätin Andrea Jochner-Weiß, die betonte: „Dass ein solch bedeutender Schritt für die weltweite Diagnostik hier bei uns im Landkreis beginnt, ist ein starkes Signal.“

Modernste Technik – nachhaltiger Bau

Der Neubau in modularer Bauweise bietet über 830 Quadratmeter Laborfläche und zusätzlich eine Technikzentrale mit weiteren 630 Quadratmetern im Obergeschoss. Produziert werden künftig 20 verschiedene Reagenzien, davon zwölf Hauptprodukte – aufgeteilt auf vier voneinander getrennte Labore, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.

Zum Einsatz kommen energieeffiziente Dämmung, nachhaltige Baustoffe sowie eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Insgesamt entstehen 15 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze.

Penzberger Expertise ausschlaggebend

Ein zentraler Grund für die Standortwahl sei laut Roche die über 50-jährige chemische Expertise in Penzberg, insbesondere in der organischen Chemie. Diese sei entscheidend für die Herstellung der komplexen Moleküle, die für die SBX-Technologie benötigt werden, erklärte Marco Cairoli, Leiter der Diagnostik-Produktion.

© Bild: Peter Fischer 2025